Fünf Fortbildungen seit 2020 geplant, alle weit im Voraus ausgebucht, zwei fielen Pandemie bedingt aus, eine fand vorwiegend digital statt und im Oktober 2022 gab es endlich die zweite „Life-Veranstaltung“ auf der Zeiteninsel – und das bei schönstem Sonnenschein mitten in der herbstlichen Regensaison!
„Ich möchte die Bauten und die Geschichte auf der Zeiteninsel kennenlernen“, „Ich möchte etwas über die Lernmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler erfahren“, „Ich möchte etwas Praktisches tun“ – so einige Wünsche der teilnehmenden Lehrkräfte der 1. bis 6. Klassen, die sie zu Beginn der Veranstaltung äußerten.
Die meisten dieser Wünsche konnten erfüllt werden: Meike Schuler-Haas führte kenntnisreich, engagiert und mit vielen Repliken zum Anfassen durch die Bronze- und Eisenzeit bis zu den Germanen in der römischen Kaiserzeit. Für eine Halbtagesveranstaltung mit vollem Programm und begrenztem Zeitbudget haben wir uns bewusst auf diesen Ausschnitt der Stationen der Zeiteninsel beschränkt.
Boris Potschka stellte in seinem dazu passenden Workshop „Metallverarbeitung“ zunächst Verfahrensweisen und Repliken bronzezeitlichen Handwerks vor. Die Teilnehmenden punzierten im Anschluss Kupferscheiben mit Mustern, die teilweise historischen Vorbildern angelehnt waren. Offensichtlich hatten die 6 Lehrerinnen und 5 Lehrer viel Freude dabei, was durch das eifrige Hämmern und angeregtes Parlieren deutlich hörbar wurde.
Die Museumspädagogin Anna Krüll, die auch den Rahmen der Fortbildung gemeinsam mit dem Staatlichen Schulamt Marburg als veranstaltender Träger mit organisierte, stellte engagiert und anschaulich das museumspädagogische Konzept der Zeiteninsel sowie die Möglichkeiten für Schulen heute und in der Zukunft bei Vollbetrieb des Museums vor.
Im abschließenden Transfer für den Unterricht sowie in Feedbackschleifen mit Jürgen Kramß entstanden vielfältige handlungsorientierte Unterrichtsideen zum Thema „Vorzeit“. Die Zufriedenheit mit der gesamten Fortbildung war äußerst hoch. Die Übertragbarkeit der Lernerfahrungen und Einbettung in den eigenen Unterricht wurde von den meisten Teilnehmenden ebenfalls hoch bewertet, einige hatten aber genau hiermit ihre Schwierigkeiten. Dies kann für die Museumspädagogik der Zeiteninsel als Anregung verstanden werden, über Fortsetzungsveranstaltungen für Lehrkräfte mit dem Fokus auf die Konzeption von Unterrichtsreihen oder unterrichtlichen Projekten nachzudenken.
Zum Schluss noch ein paar Statements der Lehrkräfte:
„Besonders hat mir heute gefallen, dass…
ich einen Einblick in die Entstehung eines spannenden Museums bekommen konnte/...wir handlungsorientierte Ansätze zur Vorgeschichte aufgezeigt bekommen haben/...vielfältige, anregende
Informationen ansprechend dargeboten wurden/..ich für meinen Unterricht angeregt wurde, selbst weiter Ideen zu finden/...viele anschauliche Beispiele vorgeführt wurden und Ideen“.
Text und Bilder: Jürgen Kramß
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